Bildungsprogramm Landwirt
Junge Landwirtinnen und Landwirte besuchen Biohof in Arnstein-Gänheim
14 Junglandwirte waren im Mai 2024 zu Gast auf dem Lindenhainhof in Arnstein-Gänheim, der bereits seit 1958 nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes bewirtschaftet wird.
Die Informationsveranstaltung war Teil des Moduls "Ökologischer Landbau" des Bildungsprogramms Landwirt (BiLa). Das Modul führt Bernhard Schwab, Bereichsleiter am Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Karlstadt, durch. Ihm ist es wichtig, dem beruflichen Nachwuchs den Ökolandbau nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis nahezubringen
Johannes Keidel, der gemeinsam mit seiner Partnerin Karin Bausewein und Sohn Sebastian den Lindenhainhof bewirtschaftet, berichtete aus seiner langjährigen Erfahrung und stellte seine Tierhaltung und Bewirtschaftung vor. Ein wichtiges Standbein des Betriebes ist die Ammenkuhhaltung. "Oft bedarf es etwas Überredungskunst, damit die Mutterkühe fremde Kälber mit großziehen", berichtete Karin Bausewein. Sie kümmert sich federführend um die Tierhaltung und nimmt den einen oder anderen blauen Fleck in Kauf, wenn es gilt, Kuh und Kalb zusammenzubringen.
"Ein gut gelüfteter Stall ohne Zugluft, Heu zur freien Verfügung und Weidegang, das sind die Eckpfeiler für die gesunde Tierhaltung auf dem Hof", so Keidel. Wichtiges Zusatzfutter im Winter ist das Luzernen-Heu, das sich durch hochwertiges Eiweiß auszeichnet. Was hier bei der Herstellung zu beachten ist, damit der wichtige Blattanteil erhalten bleibt, erläuterte der Landwirt, der hierfür auch nachts arbeitet, damit die notwendige Feuchte gesichert ist. Von der guten Qualität konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst überzeugen.
Die mechanische Unkrautbekämpfung spielt im Ökolandbau eine wichtige Rolle. Auf dem Hof konnte die neue Hackmaschine besichtigt werden, die dank GPS präzise Beikräuter entfernt, ohne die Rüben zu beschädigen. Ein kurzer Rundgang über die angrenzenden Felder, die derzeit mit Dinkel, Hafer und Zuckerrüben bestellt sind, rundete den Hofbesuch ab.
"Fehler zeigen sich im Ökolandbau schnell", so Keidel. Daher sei es wichtig nah an der Natur zu arbeiten, nicht nur zu schauen, sondern auch zu fühlen, um den Boden zu verstehen.
"Mein Vater wurde 1958 als Spinner abgetan. Heute wissen wir, dass Ökolandbau funktioniert."
Johannes Keidel
BiLa startet im Oktober wieder
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