Kleine Waldflächen aufforsten
Femelhieb und Nelderrad - wie der Waldumbau im Kleinen gelingt
Ein vielfältig gemischter und klimastabiler Wald aus verschiedenen Baumarten ist das Ziel des Waldumbaus. Diesem Ziel können Waldbesitzer auch mit kleinen Schritten näherkommen.
Marcus Leistner, Fachkraft für Waldumbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) erläuterte und zeigte bei einem Pressetermin im Wald wie dies gelingen kann.
Der erste Schritt ist der sogenannte Femelhieb. Dabei werden im Wald kleinere Lichtungen geschaffen oder bestehende – etwa durch Schädlingsbefall entstandene – wenn nötig vergrößert. Diese Lichtfenster sind wichtig, um lichtbedürftigen Baumarten gute Startbedingungen zu bieten. Solche Arten kommen von Natur aus besser mit intensiver Sonneneinstrahlung und Trockenheit zurecht und sind damit insgesamt klimaresilienter. Für die Demonstrationsfläche wählte Marcus Leistner Baumhasel für den Innenbereich und Winterlinde für den äußeren Bereich – letztere, weil sie die Beschattung durch bereits vorhandene Bäume besser verträgt.
Kreisförmige Aufforstung mit dem Nelderrad
Ein weiterer Vorteil dieses Pflanzschemas: Durch die im Vergleich zu klassischen Verfahren geringe Pflanzenzahl pro Fläche bleibt der Arbeitsaufwand für die Pflanzung und spätere Pflege überschaubar. Daher eignet sich diese Methode insbesondere für Waldbesitzer, die in ihrem Wald selbst tätig werden wollen.
Sorgfältige Pflanzung - entscheidend für den Erfolg
Erreicht man durch Steine oder Wurzeln nicht die nötige Tiefe, dann lieber etwas vom Pflanzplan abweichen und eine besser geeignete Stelle suchen, stellte Leistner klar und machte bei der praktischen Vorführung selbst die Erfahrung, dass natürliche Hindernisse den Weg nach unten versperren können. Doch 30 Zentimeter weiter funktionierte es und die Baumhasel wurde sorgfältig eingepflanzt. Zum Schutz vor Wildverbiss bekam sie noch einen Einzelschutz. Der Waldumbau kostet nicht nur Sorgfalt und Zeit, sondern auch Geld. „In Bayern haben wir die höchste staatliche Förderung von ganz Deutschland. Lassen Sie sich von Ihrer Revierleitung hierzu beraten“, betonte Wolfgang Grimm, Bereichsleiter Forst, die Unterstützung für die Waldbesitzer.



